Theatre of Displaced People

2014 war die Maidan Revolution in der Ukraine. 2014 begann der Krieg in der Ukraine. Seit 2014 reist der deutsche Regisseur und Kurator Georg Genoux durch ehemalige und aktuellen Kriegsgebiete im Osten des Landes und unternimmt mit seinem ukrainischen Kollegen des Theatre of Displaced People Projekte mit jugendlichen Schülern, durch die diese ihre Erlebnisse während des Krieges verarbeiten zu versuchen. Es entstanden dabei mehrere Theaterinszenierungen, Zeitungsprojekte, Austauschprogramme mit westeuropäischen Schulen und Filme,

Der Film “School #3” von Georg Genoux erhielt 2017 den Grand Prix der 67. Berliner Filmfestspiele (Berlinale) im Wettbewerb “Generation 14+”. In diesem Film sind Schüler der ostukrainischen Kleinstadt Nikolajewka Autoren und Darsteller persönlicher Geschichten, die sie während des Krieges erlebten.

Der Workshop von Georg Genoux baut auf der Vorstellung dieses Films und anderer Filmmaterialien aus den Kriegsgebieten auf. Es soll ein Bewußtsein und eine Vorstellung für die Notwendigkeit , Konzepte und konkreter Initiativmöglichkeiten von Austauschprogrammen zwischen ukrainischen und westeuropäischen Schülern entwickelt werden.

Es geht um die Erfahrung der SchülerInenn, die sich dank dieser kultureller Projekte auf einmal nicht mehr als “Opfer”, sondern als HeldInnen der eigenen Biographie wahrnehmen.

Um diesen Prozess tiefer zu verstehen, werden die Workshop-TeilnehmerInnen in Form von improvisierten Rollenspielen, bei denen sich die TeilnehmerInnen auch in  Figuren der betroffenen SchülerInnen verwandeln.

Mehr Informationen zum THEATRE OF DISPLACED PEOPLE

Das Theatre of Displaced People entwickelt seit Januar 2015 in verschiedenen ukrainischen Regionen Theater- und Filmprojekte, sowie soziale Initiativen. Dabei steht die kulturelle Arbeit in den Kriegsregionen, besonders mit Schülern, im Mittelpunkt. In Kiew arbeitet das Theater als Center für Binnenflüchtlinge aus dem Osten der Ukraine, die mit der Teilnahme an künstlerischen Projekten ihre Erlebnisse verarbeiten und dabei neue Perspektiven erarbeiten können. Es entstanden so auch viele internationale Projekte wie z.B. das Programm für politisches Theater “Undernational Affairs” mit dem Maxim Gorki Theater in Berlin und 6 weiteren europäischen Theatern. Insgesamt hat das Theater seit der Gründung über 40 Projekte und über 30 internationale Gastspiele auf Theater- und Filmfestivals unternommen. Im Dezember 2015 kürte die gazeta.ua das Theater zur “Wichtigsten Errungenschaft des Ukrainischen Theaters 2015”. Dezember 2016 schrieb die Ukrainian Pravda, dass das “Theatre of Displaced People mehr für den Dialog von Menschen aus Ost und West tut, als alle staatlichen Programme zusammen.” Im Februar 2017 erhielt der Dokumentarfilm „Shkola #3“ (Regie: Yelizaveta Smith, Georg Genoux) den Grand Prix der internationalen Jury des Wettbewerbs „Generation 14+“ der 67. Berliner Filmfestspiele (Berlinale).

 

Gründer und Künstlerische Leiter (bis Juli 2017) Natalia Vorozhbyt und Georg Genoux.

Künstlerische Leiter (seit Juli 2017) Alik Sardarian, Anastassia Pugach und Alexander Fomenko.