YOUNG REBELS. Jugendproteste und gesellschaftliche Veränderung

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TAGUNG | Donnerstag, 1. Juli 2021 – Freitag, 2. Juli 2021 | St. Virgil Salzburg

Mit u.a.: Yasmo, Laura Grossmann, Klaus Farin, Gina Disobey, Clara Tempel, Marc Amann, Susanne Scholl, Dieter Rucht, Janna Aljets, Noomi Anyanwu, Aktivist*innen von JunepA, Jamal al Khatib, Fridays for Future, Fairkabeln, Existance in Resistance

Die Tagung young rebels des Friedensbüros Salzburg und St. Virgil Salzburg vom 1. Juli bis 2. Juli 2021 richtet ihr Augenmerk auf aktuelle Jugendproteste und die Chancen für gesellschaftliche Veränderungen.

Widerstand setzt die Kraft frei, die es für Veränderung braucht. Sie ist ein Phänomen, das allen Menschen – wahrscheinlich jedem Leben – innewohnt. Der Ruf nach Widerstand wird immer dann laut, wenn Ungleichheit und Ungerechtigkeit offensichtlich werden.
Doch was ermächtigt uns als einzelne und als Gesellschaft dazu, gegen etwas anzugehen?
Reicht der Anstoß der Empörung, um Protest zu ermöglichen, oder benötigt es Ressourcen und spezielle Kenntnisse?

Seit Menschen sich Räume und Ressourcen aneignen bzw. verteidigen, herrscht Gewalt und damit geht Widerstand einher. Die kritische Auseinandersetzung mit dem Status Quo unserer Weltgesellschaft, mit unserem eigenen Handeln sowie mit allem weiteren Leben, ist weder verfrüht noch neu. Neu ist auch keinesfalls, dass es zu einem großen Teil Jugendliche und junge Erwachsene sind, die ihre widerständige Kraft mobilisieren und in tatsächliche Aktionen gehen. Gerade in den vergangenen Jahren sind Jugendproteste überdurchschnittlich präsent in den Medien.
Wie sehen diese Proteste aus und wie haben sich Jugendproteste im Laufe der jüngeren Geschichte entwickelt?

YOUNG REBELS öffnet Räume, um aktuelle widerständige Initiativen von jungen Menschen kennenzulernen.  Junge Aktivist*innen erzählen von ihren Anliegen und Utopien, sodass die Runde der Teilnehmer*innen gemeinsam voneinander lernt. Diese setzen sich aus Jugendlichen, jungen Aktivist*innen und interessierten Erwachsenen zusammen.

Widerstand findet immer in Kontexten statt; er wird bedingt und beeinflusst von Umständen und dem Zeitgeist um ihn herum. Auch unter Widerständigen gibt es Privilegien und Ungleichheiten, denen wir uns bewusst werden müssen. Ebenso widmet sich YOUNG REBELS dem Austausch zwischen den Generationen: Wo kann die  ältere Generation von den jüngeren lernen? Wo können die Jüngeren auf einen kollektiven Erfahrungsschatz aufbauen? Wie können alle gemeinsam Verantwortung übernehmen und handeln, um eine erforderliche gesamtgesellschaftliche Veränderung umzusetzen? Situativ kann es aber auch sinnvoll sein, sich voneinander abzugrenzen, um eigene Räume zu definieren und zu besetzen.

Die Umstände und Entwicklungen prägen auch die Formen von Protest und so ist es interessant, die Ursachen und Neuerungen sichtbar zu machen – man denke  bspw. an Widerstand im eigenen Youtube-Channel und globale Solidarisierungen innerhalb von Minuten durch Social Media. Gleichzeitig gibt es auch noch traditionelle Protestformen, wie etwa klassische Streiks im öffentlichen Raum. Die Tagung stellt neue und alte Formate gegenüber und lädt zur Frage ein, welche Strukturen nach wie vor funktionieren und wovon man sich bereits verabschiedet hat.

Dabei geht es auch um Grundsätzliches, wie:
Was heißt eigentlich gewaltfrei agieren in Räumen, die nicht gewaltfrei strukturiert sind?
Gewaltförmige gesellschaftliche Strukturen zeigen sich bei genauerem Hinsehen in vielen Bereichen – vom Sozialen bis zum Ökologischen.
Thematisch fällt der Blick auch auf den Bildungsbereich und seine Räume mit ihren Möglichkeiten und Grenzen. Die aktuellen Umstände lenken unser Augenmerk ebenso auf die Dynamik von Krisen. Diese sind kritische Wendepunkte in Biografien und machen Ungleichheiten in gesellschaftlichen Systemen besonders deutlich. Was aber machen sie mit Widerstand? Wo liegt die Chance der Krise in Bezug auf Protest und wo – bzw. für wen – bedeutet sie Gefahr?

YOUNG REBELS bietet Räume, um selbst aktiv zu werden. Dabei liegen die Schwerpunkte auf Kreativität und praktischem Wissen über die Dynamiken des Protests. Fokussiert werden auch die Achtsamkeit als Bedingung für einen langen Atem in Aktionen und die Auseinandersetzung mit der widerständigen Biografie. Zum Abschluss der Tagung findet am Dienstag Abend eine Performance mit Musik und Poetry Slam statt, um die gewonnenen Eindrücke sowie die Zukunft gemeinsam zu feiern.

Das Friedensbüro Salzburg und St. Virgil Salzburg arbeiten in der Form der Tagungskooperation bereits seit über acht Jahren zusammen und haben es sich dabei zur Aufgabe gemacht, im Programm einen differenzierten und dialogischen Zugang sichtbar zu machen. Auch diese Konferenz wird in ihrer Ausrichtung deshalb Spannungsfelder und Dilemmata beleuchten, wie etwa der Frage nach Dialog und Abgrenzung im Widerstand. Die Besonderheit dieser Tagungs liegt im großen Zusammenkommen zahlreicher Aktivist*innen aus unterschiedlichen Bereichen und Menschen die mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen in engem Austausch sind bzw sich für Jugendproteste interessieren. Neben Inputs von Expert*innen zu Widerstand und Protest gibt es deshalb ausreichend Möglichkeiten zum Diskurs, Vernetzen und Ausprobieren.

 

Hier geht es zum Programm