Symposium WIDERständig

WÜRDEN SIE SICH BITTE WIDERSETZEN!
Für das Bitte im Aufruf fehlt jedoch vielen schon längst die Zeit. Ohne nötigen Druck scheint sich zu wenig zu ändern oder die Veränderung geschieht zu langsam. Daher kommt es zu einer breiten Renaissance des Begriffes WIDERSTAND.
Da werden etablierte Formate wiederbelebt, wenn etwa die Gelbwesten die Straßen beherrschen oder neue Wege gegangen, wenn Rezos Video Die Zerstörung der CDU eine Großpartei zur Stellungnahme herausfordert.
Spätestens seit der Entstehung von Solidarisches Salzburg und Fridays for future ist auch in Salzburg Widerstand erneut Teil des Vokabulars und Einzelne sind nicht mehr Einzelne, sondern gemeinsam erstarkt oder eben #fixzam.

Was aber macht Widerstand aus?
Widerstand initiiert, provoziert und belebt persönliche und gesellschaftliche Konflikte und ist daher ein permanentes unverzichtbares Korrektiv für Fehlentwicklungen aller Art. Er lebt von Zuspitzung, Konfrontation und Identifikation und stellt der Resignation eine Fülle an kreativen Spielräumen und Veränderungspotentialen gegenüber.
Widerstand birgt aber auch die Ambivalenz und die Widersprüchlichkeit oder in Tocotronics Worten „Im Zweifel für den Zweifel, das Zaudern und den Zorn“.

 

Und was macht Widerstand mit uns?
Dem Umgang mit den politisch Andersdenkenden kommt in diesem Kontext eine besondere Bedeutung zu. Wo braucht es Konfrontation, Stellungnahme und Kompromisslosigkeit und zu welchem Zeitpunkt bedarf es des Dialogs, des Perspektivenwechsels und der Infragestellung eigener Haltungen und Postulate?
Die starke Identifikation mit einem Thema oder einer Gruppe und die Emotionalisierung im Prozess lassen gleichzeitig eine Dynamik entstehen, die in einem permanenten Spannungsverhältnis von Stereotypen, Feindbildkonstruktionen und Polarisierungen steht.
Zudem stellt sich gerade in emanzipatorisch-motivierten Bewegungen und Initiativen permanent die Frage nach dem Umgang mit gewaltförmigen Prozessen und Eskalationen.

Das Symposium WIDERständig thematisiert diese Spannungsverhältnisse, Ambivalenzen und Dilemmata, möchte einen breiten Diskurs dazu initiieren und scheinbare Widersprüche, die blockieren und handlungsunfähig machen, offenlegen.