Buch des Monats März 2025

Das Ende der Erschöpfung
Katharina Mau: das Ende der Erschöpfung. Wie wir eine Welt ohne Wachstum schaffen.
Löwenzahn Verlag, Innsbruck, 2024
Die Klimakrise verändert die Welt unwiederbringlich. Unser Wirtschaftssystem gerät an seine Grenzen und die Ungleichheiten verstärken sich weiter. Unser Alltag, unser Weltbild und unser Vorstellungsvermögen werden von multiplen Krisen erschüttert. Woher also die Kraft nehmen, sich jetzt auch noch mit Wirtschaftstheorie zu beschäftigen? Ganz einfach: Unsere Existenz ist davon abhängig.
Katharina Mau stellt Lösungsansätze und Ideen vor, die wirtschaftliche, ökologische und soziale Ressourcen berücksichtigen und sich nicht nur an höher, schneller, weiter orientieren. Denn sich vorzustellen, wie eine gerechtere Zukunft funktionieren kann, macht Mut.
Kein Wachstum ist auch eine Lösung
Unsere Wirtschaft ist auf Wachstum ausgerichtet – nicht darauf, dass Reichtum möglichst gleich verteilt ist oder dass es allen Menschen möglichst gut geht. Genau an diesem Punkt setzt Katharina Mau an und zeigt, wie stark unsere Art zu wirtschaften mit alltäglichen Dingen verknüpft ist.
Und hier kommt Degrowth ins Spiel. Dabei geht es weniger um Verzicht als um eine neue Denk- und Wirtschaftsweise, in der das Wohlergehen von Menschen, Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit im Fokus stehen. Große Themen, die Katharina Mau auf unseren Alltag umlegt und zeigt, in welche Richtungen wir uns entwickeln können, um eine faire, lebenswerte Basis für alle zu schaffen.
Alltag im Wandel – wie schaut das jetzt konkret aus?
Katharina Mau stellt Menschen und konkrete Konzepte vor, die zugänglich machen, wie unsere Gesellschaft funktionieren kann. Dazu gehören Ideen wie: Arbeitszeitverkürzung, Grundversorgung für alle, günstigere Mieten, freier Zugang zu Medien und Internet, Vermögensbegrenzungen sowie die Neubewertung von Care-Arbeit. Reden wir z. B. darüber, warum die Pflege von Älteren oder die Verantwortung für eine Familie einen höheren Stellenwert bekommen sollte, und das nicht nur in der Theorie.
Darüber hinaus lädt dieses Buch dazu ein, sich auf neue Gedankenmodelle einzulassen und Utopien zuzulassen. Denn ohne sie, ist es gar nicht möglich, über eine neue Welt zu sprechen und der kollektiven Erschöpfung entgegenzuwirken.
- Realutopie – eine neue Welt zum Anfassen: Wie leben bereits in der Veränderung, die Welt ist im Wandel – also fragen wir uns gemeinsam: Wohin soll es gehen? Wie will ich leben? Was ist wirklich wichtig? Dieses Buch ist ein Leitfaden zum Nachdenken darüber, wie das Morgen funktionieren kann.
- Wir sind alle erschöpft – Natur, Mensch und Wirtschaft: Zeit für Lösungen – Katharina Mau bietet in ihrem Buch eine einfache Problemanalyse, sie erklärt, warum unsere Gesellschaft so verunsichert und überfordert ist, und: wagt einen Blick in eine Welt, in der wir nicht mehr vom Wachstum abhängig sind.
- Ich habe keinen Bock mehr – und jetzt soll ich auch noch die Welt retten? Wenn wir nicht über eine gute Zukunft nachdenken, gibt es sie auch nicht – und das betrifft jede*n Einzelne*n von uns. Die Auseinandersetzung mit einem positiven Ausweg und realen Projekten motiviert. Die Entdeckung der vielen Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet eine Alternative.
Katharina Mau, geboren 1993 in München, arbeitet als freie Journalistin mit den Schwerpunkten Klima und Wirtschaft. Nach ihrem Studium der International Economics hat sie an der Deutschen Journalistenschule gelernt und schreibt nun für verschiedene Medien – bisher unter anderem für Quarks, die Süddeutsche Zeitung und ZEIT ONLINE. Sie ist Teil des Netzwerk Klimajournalismus Deutschland. (Verlagsinfo)
Hinweis: Katherina Mau ist Referentin bei der 7. Salzburger Friedentagung “Raus aus der Erschöpfung” von 16. bis 18. Juni 2025.
Bisherige Bücher des Monats
2025
- Februar 2025: 75 Bildkarten Resonanzpädagogik
- Jänner 2025: Die Ukraine im Krieg – Ist Frieden möglich?
2024
- Dezember 2024: Kritische Friedensforschung
- Oktober 2024: Ungeheuer wütend
- September 2024: Handbuch kritische politische Bildung
- August 2024: Die gespaltene Gesellschaft
- Juli 2024: Grenzland Ukraine
- Juni 2024: Neue Autorität macht Schule
- Mai 2024: Über Kriege und wie man sie beendet
- April 2024: Contactivity – mit Neuer Autorität raus aus der Vermeidung
- März 2024: Liebe & Hunger / Wasser schöpfen im Schwarzen Meer mit einem Flügel
- Februar 2024: Frieden ohne Krieg
- Jänner 2024: Internationale Sicherheit und Frieden
2023
- Dezember 2023: Krieg und Frieden
- November 2023: Meine Mutter hätte es Krieg genannt
- Oktober 2023: Das Karusell der Empörung
- September 2023: Kinder und Resilienz
- August 2023: Kriegsfibel 2023
- Juli 2023: Handbuch gegen den Krieg
- Juni 2023: Friedenslogik verstehen
- Mai 2023: Das Tor Europas
- April 2023: Von Krieg zu Krieg
- März 2023: Die Revolution hat ein weibliches Gesicht
- Februar 2023: Frieden üben
- Jänner 2023: Selbstvernichtung oder Gemeinsame Sicherheit?
2022
- Dezember 2022: Sprache und Sein
- November 2022: 1000 Karten über die Ukraine
- Oktober 2022: Eltern und der No Blame Approach
- September 2022: Corona und Gesellschaft
- August 2022: Mehr Dialog wagen!
- Juli 2022: Corona und linke Kritik(un)fähigkeit
- Juni 2022: Posttraumatische Belastung bei Kindern und Jugendlichen
- Mai 2022: Fakt und Vorurteil
- April 2022: Umkämpfte Zivilgesellschaft
- März 2022: Krieg. Wie Konflikte die Menschheit prägten.
- Februar 2022: Mobbing. Psychoterror am Arbeitsplatz und in der Schule
- Jänner 2022: Haltung. Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit
2021
- Juli 2021: Wird denn hier keiner wütend?
- Juni 2021: Friday for Future – Die Jugend gegen den Klimawandel
- Mai 2021: Kleine Geschichte der Ukraine
- April 2021: Internat
- März 2021: Den LeibKörper erforschen
- Februar 2021: Aggressive Kinder?
- Jänner 2021: Man wird doch wohl mal wütend werden dürfen
2020
- Dezember 2020: Post-Corona-Gesellschaft
- November 2020: Friedenspädagogik und Gewaltfreiheit
- Oktober 2020: Manifest|o Alpe-Adria
- Juli 2020: Widerstand, Verfolgung, Befreiung
- Juni 2020: Herausforderung Populismus
- Mai 2020: Wo rohe Kräfte sinnvoll walten
- April 2020: Methodentraining für den Politikunterricht
- März 2020: Medienhelden
- Februar 2020: Handeln statt hoffen
- Jänner 2020: Emotionen im Politikunterricht