Angehörigenarbeit der Beratungsstelle Extremismus
Die Beratungsstelle Extremismus ist die erste Anlaufstelle für Angehörige und nahe Bezugspersonen, die in Sorge sind, dass sich ihr Kind, ihre Schülerin oder ein ihnen anvertrauter Jugendlicher bzw. junger Erwachsener einer radikalen religiösen oder einer politisch extremen Gruppierung angeschlossen haben könnte oder mit einer solchen sympathisiert.
Bei der Beratungsstelle, die sich an das soziale Umfeld der Betroffenen richtet (Familie, Arbeits- oder Schulkollegen, Lehrer, Vorgesetzte, Freunde), gehe es um Beratung und Prävention, aber auch um Intervention im Krisenfall. „Denn das soziale Umfeld der Betroffenen bemerkt in aller Regel am schnellsten, wenn plötzlich jemand seine religiöse Haltung oder seine gesamte Weltanschauung ändert, sich zunehmend von seinem bisherigen Umfeld, seiner Vergangenheit ab- und einem radikalen Spektrum zuwendet und sich vermehrt von Ideologien leiten lässt, die mit den Grundsätzen eines demokratischen Rechtsstaats nicht in Einklang zu bringen sind“, erklärt Karmasin.
Ein multiprofessionelles Team mit Beratungserfahrung wird in der Beratungsstelle in fünf Sprachen (Deutsch, Türkisch, Englisch, Arabisch und Persisch) die erste Anlaufstelle für Hilfesuchende sein. Neben einer Hotline (0800/20 20 44) besteht die Beratungsstelle aus einem mobilen Team, deren Mitarbeiter für Kriseninterventionen ausgebildet sind. Auch die 395 Familienberatungsstellen quer durch Österreich und die Offene Jugendarbeit werden in die Arbeit der Beratungsstelle einbezogen. Die Beratung erfolgt anonym und kostenlos. Persönliche Daten werden nur in Gefahr in Verzug und durch ausdrückliche Zustimmung an die polizeilichen Behörden weitergegeben.