WIDERSTAND

Sujet Widerstand 2023

In Erinnerung an die Salzburger Bücherverbrennung 1938

  • 30. April 2023, 11 Uhr
  • Salzburg Museum, Mozartplatz 1, Salzburg

In Erinnerung an die Salzburger Bücherverbrennung der Nationalsozialisten vom 30. April 1938 auf dem Residenzplatz findet alljährlich eine besondere Veranstaltung statt – organisiert von der Initiative Freies Wort in Kooperation mit dem Salzburg Museum und vielen Partnerinstitutionen. Nach Themen wie Zivilcourage, Haltung und Wahrheit geht es 2023 um Widerstand einst und jetzt.

Die Matinee wird um 11 Uhr eröffnet mit dem Auftritt der Autor*innen, Herausgeber*innen und Spoken-Word-Performer*innen Mieze Medusa und Markus Köhle, die Texte zum Thema vortragen. Dazu ist Musik des Posaunisten, Klangkünstlers und Komponisten Bertl Mütter zu hören. Anschließend diskutiert die Journalistin, Theologin, Filmemacherin und Ö1-Moderatorin Renata Schmidtkunz mit einer hochkarätig-engagierten Runde über „Kunst, Kultur, Widerstand“:

  • Irina Scherbakowa ist russische Kulturwissenschafterin, deutschsprachige Germanistin, Historikerin, Journalistin, Publizistin, Übersetzerin und Gründungsmitglied der inzwischen verbotenen Menschenrechts­organisation MEMORIAL, die 2022 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine hat sie das Land verlassen. 2022 erhielt sie den Marion Dönhoff Preis, die Laudatio hielt der deutsche Bundeskanzler. Sie hat zahlreiche Bücher veröffentlicht.
  • Gilda Sahebi ist deutsch-iranische Journalistin, Autorin, Ärztin und Politikwissenschafterin. Geboren im Iran, lebt sie in Berlin, hat sich als Expertin für den Nahen Osten einen Namen gemacht und beschäftigt sich besonders mit Menschenrechten, Feminismus, Antisemitismus und Wissenschaft. 2022 wurde sie zur besten deutschen Politik-Journalistin gekürt. Gerade ist ihr neues Buch „Unser Schwert ist die Liebe. Die feministische Revolte im Iran“ (S. Fischer Verlag, 2023) erschienen.
  • Oliver Ressler ist österreichischer Künstler, Filmemacher und Kurator. Er lebt in Wien und setzt sich in Ausstellungsprojekten, Installationen und Videos mit Themen wie Kapitalismus, Rassismus, Widerstand und Klimakrise auseinander. 2022 gewann er den 1. Medienkunstpreis des Zentrums für Kunst und Medien in Karlsruhe, 2016 den Schweizer Kunstpreis Prix Thun für Kunst und Ethik, ab 2019 Arbeit an einem Forschungsprojekt über die Klimagerechtigkeitsbewegung.

Nach dem Gespräch wird um ca. 12.30 Uhr beim Mahnmal auf dem Residenzplatz der Historiker Robert Obermair eine Rede über „Salzburg und Widerstand“ halten. Und – wie immer – erklingt am Ende das extra für diese Veranstaltung programmierte Glockenspiel vom Salzburger Glockenspielturm mit dem Lied „Dona Dona“ von Sholom Secunda (Text: Aaron Zeitlin), das in den 1960er Jahren durch Joan Baez und Donovan populär wurde. Bertl Mütter wird die Melodie musikalisch aufgreifen.

Eintritt frei. Anmeldung unter 0662 620808-704


Zusätzlich zur Matinee im Salzburg Museum wurden engagierte Institutionen eingeladen, zusätzlich ein eigenes Programm zu erarbeiten. Zwischen Frühjahr und Herbst finden so 13 Veranstaltungen und Aktivitäten in Stadt und Land sowie eine Fahrt nach München statt.

Das Friedensbüro Salzburg beteiligt sich mit der Veranstaltung “Ich will nicht töten!” zum Internationalen Tag der Kriegsdienstverweigerung in der Kollegienkirche.