Meine Mutter hätte es Krieg genannt
Buch des Monats November 2023
Vera Politkowskaja (mit Sara Guidice): Meine Mutter hätte es Krieg genannt.
Tropen, Stuttgart, 2023.
Am 7. Oktober 2006 wird die Journalistin Anna Politkowskaja vor ihrer Wohnung in Moskau ermordet. Es ist das tragische Ende einer jahrzehntelangen Verfolgung durch den russischen Staatsapparat. Auf einen Schlag wird Anna Politkowskaja zur weltweiten Symbolfigur für den Kampf um Gerechtigkeit und Meinungsfreiheit. Bis heute gilt sie als eine der wichtigsten Kritikerinnen von Putins Russland. In diesem Buch erzählt ihre Tochter erstmals die ganze Geschichte ihrer Mutter: persönlich, bewegend und erschreckend aktuell.
Als Anna Politkowskaja starb, war ihre Tochter Vera 26 Jahre alt. Mit diesem Buch setzt sie dem Vermächtnis ihrer Mutter ein Denkmal. Eindrücklich erzählt sie von ihrer Mutter als einem Vorbild, als einer Frau, die sich nicht einschüchtern ließ, als einer Frau, die es Krieg genannt hätte. Sie zeigt, wie deren kompromissloser politischer Kampf bis in die innersten Familienstrukturen hineinreichte, und auch, welche Schatten er warf. Vera Politkowskaja legt die Mechanismen des russischen Machtapparates offen und rückt unsere aktuellen politischen Debatten in ein neues Licht. Indem sie einen Blick zurück auf den letzten großen Russischen Krieg in Tschetschenien wirft, ergründet sie auch den Krieg unserer Tage.
Dieses Buch ist ein Plädoyer für die Kraft der Wahrheit. Ein bewegendes Porträt und ein kämpferisches Manifest. (Verlagsinfo)
Vera Politkowskaja, geboren 1980, ist die Tochter der weltweit bekannten Journalistin Anna Politkowskaja, die 2006 ermordet wurde. Vera floh mit Ausbruch des Ukrainekrieges aus Russland an einen sicheren Ort. Dort schrieb sie zusammen mit der Journalistin Sara Giudice das Buch Meine Mutter hätte es Krieg genannt.
Sara Giudice, 1986 in Mailand geboren, ist eine mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Journalistin und Fernseh-Korrespondentin. Sie unterrichtet an der Journalistenschule IULM.
Bisherige Bücher des Monats
2023
- Oktober 2023: Das Karusell der Empörung
- September 2023: Kinder und Resilienz
- August 2023: Kriegsfibel 2023
- Juli 2023: Handbuch gegen den Krieg
- Juni 2023: Friedenslogik verstehen
- Mai 2023: Das Tor Europas
- April 2023: Von Krieg zu Krieg
- März 2023: Die Revolution hat ein weibliches Gesicht
- Februar 2023: Frieden üben
- Jänner 2023: Selbstvernichtung oder Gemeinsame Sicherheit?
2022
- Dezember 2022: Sprache und Sein
- November 2022: 1000 Karten über die Ukraine
- Oktober 2022: Eltern und der No Blame Approach
- September 2022: Corona und Gesellschaft
- August 2022: Mehr Dialog wagen!
- Juli 2022: Corona und linke Kritik(un)fähigkeit
- Juni 2022: Posttraumatische Belastung bei Kindern und Jugendlichen
- Mai 2022: Fakt und Vorurteil
- April 2022: Umkämpfte Zivilgesellschaft
- März 2022: Krieg. Wie Konflikte die Menschheit prägten.
- Februar 2022: Mobbing. Psychoterror am Arbeitsplatz und in der Schule
- Jänner 2022: Haltung. Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit
2021
- Juli 2021: Wird denn hier keiner wütend?
- Juni 2021: Friday for Future – Die Jugend gegen den Klimawandel
- Mai 2021: Kleine Geschichte der Ukraine
- April 2021: Internat
- März 2021: Den LeibKörper erforschen
- Februar 2021: Aggressive Kinder?
- Jänner 2021: Man wird doch wohl mal wütend werden dürfen
2020
- Dezember 2020: Post-Corona-Gesellschaft
- November 2020: Friedenspädagogik und Gewaltfreiheit
- Oktober 2020: Manifest|o Alpe-Adria
- Juli 2020: Widerstand, Verfolgung, Befreiung
- Juni 2020: Herausforderung Populismus
- Mai 2020: Wo rohe Kräfte sinnvoll walten
- April 2020: Methodentraining für den Politikunterricht
- März 2020: Medienhelden
- Februar 2020: Handeln statt hoffen
- Jänner 2020: Emotionen im Politikunterricht